Restaurierung eines Schnitzaltars
Projekte 2017

Restaurierung eines Schnitzaltarsvon 1622 in der Kirche von Dorf Mecklenburg

In den weiten Landstrichen Mecklenburgs sind Kunstdenkmäler selten. Bis ins 18. Jhdt. waren Dorfkirchen fast die einzigen Steinbauten außerhalb der Städte. Einige von ihnen bergen noch gotische Schnitzaltäre und Wandmalereien. Andere wurden zur Zeit der späten Renaissance und des Barocks im protestantischen Stil neugestaltet. Dafür ist die Kirche in Dorf Mecklenburg das bedeutendste Beispiel.

In Dorf Mecklenburg hat die Geschichte Mecklenburgs ihren Anfang genommen. Im frühen Mittelalter wurde von hier aus das Land regiert. Als sich das Zentrum nach Schwerin verlagerte, geriet Dorf Mecklenburg und seine Kirche zunehmend in Vergessenheit. Erst Anfang des 17. Jahrhunderts man besann sich am Fürstenhof auf die eigenen Wurzeln. Innerhalb eines Jahrzehnts zu Beginn des Dreißigjährigen Krieges stifteten Mitglieder der herzoglichen Familie und des Schweriner Hofes Altar, Kanzel, Taufe, Fürstenloge und Kassettendecke und ließen so ein Gesamtkunstwerk entstehen, das in seiner Geschlossenheit und Qualität in Mecklenburg einmalig ist. Neuartig für Mecklenburg war das reformatorisch geprägte Bildprogramm, das biblische Geschichten des Alten und Neuen Testamentes zueinander in Bezug setzt. Daher soll die Kirche in Dorf Mecklenburg bei den Feierlichkeiten zum 500. Jahrestag der Reformation 2017 eine besondere Rolle spielen.

Seit den 1980er Jahren widmet sich die Gemeinde unter Nutzung öffentlicher und privater Fördermittel mit großer Kraft der Sanierung der Bausubstanz und der Kassettendecke. Ab 2012 sicherte man Altar und Kanzel gegen das fortschreitende Abblättern der verschiedenen Farbschichten aus Renaissance, Barock und dem 19. Jahrhundert. Als dritter Schritt begann 2013 die eigentliche Restaurierung des Altars. Zugrunde liegt ein Gesamtkonzept, das von der Restauratorin Katharina Geipel (Berlin) in Abstimmung mit den Denkmalspfl egern der Landesregierung, der Landeskirche sowie der Deutschen Stiftung Denkmalschutz entwickelt wurde. Die Altarrestaurierung wurde im Jahr 2018, auch Dank der Unterstützung der Kracke Stiftung abgeschlossen.

Der nächste Schritt ist die Restaurierung der kostbaren Altarschranken mit seinem reichen Schnitzwerk sein, der den Altar von drei Seiten her umschließt und dringend der Renovierung bedarf. Für die Restaurierung werden ca. 1.000 Arbeitsstunden veranschlagt. Auch bei diesem Vorhaben engagiert sich die Kracke Stiftung.

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