Eine Familiengeschichte
Wirtschafts- und Lebensmittelpunkt von Wilhelm und Käthe Kracke, den Namensgebern der Kracke Stiftung, war der Hof in Hannover-Bemerode, der heute Stiftungssitz ist.
Die erste urkundliche Erwähnung fand die Hofstelle um 1560 als 19. Hofstelle in Bemerode. 1694 heiratete ein Kracke die Hofbesitzerin, fortan wurde der Hof als Kracke Hof bezeichnet. Anfangs waren die Bauern nicht Grundeigentümer der Flächen, die sie bewirtschafteten. Dies änderte sich erst nach 1839 mit Einführung der Landreform im Königreich Hannover. Der heute bestehende Hof wurde 1879 erbaut. Nach Übernahme des Hofes 1936 heiratete der Hoferbe Wilhelm Kracke im Dezember 1939 die Gärtnerstochter Käthe Kracke, geb. Lochte.
Der Hof umfasste eine Fläche von ca. 300 Morgen, dies entspricht einer Fläche von 79 Hektar. Damit hatte er eine rentable Größe und gehörte zu den größeren Hofstellen in Bemerode. Die Kriegszeit überstand der Hof mit erheblichen Schäden. Der Schweinestall, Kuhstall und Teile des Pferdestalles sowie eine Scheune brannten 1943 nach einem Bombenangriff nieder. Von den Bewohnern kam dabei zum Glück niemand zu Schaden. Der Verlust an Gebäuden und auch Tieren war jedoch hoch.
In der schwierigen Nachkriegszeit konnten Wilhelm und Käthe Kracke den Hof wieder zu seiner ursprünglichen Bedeutung aufbauen. Nach dem frühen Tod von Wilhelm Kracke im Jahr 1957 verpachtete die Witwe den landwirtschaftlichen Betrieb für die folgenden 25 Jahre.
Die ehemals selbständige Gemeinde Bemerode wurde 1974 eingemeindet und nun ein Stadtteil von Hannover. Zu dem Zeitpunkt gab es in Bemerode noch sechs größere Höfe. Der Betrieb wurde im Jahr 1982 von Ludwig Kracke, einem Neffen des Namensgebers der Stiftung, übernommen und als langwirtschaftlicher Betrieb weitergeführt. Durch großes Geschick und Tatkraft verstand es Käthe Kracke gemeinsam mit Ludwig Kracke den Betrieb in das Umland von Hannover zu verlegen. Aus dem alten landwirtschaftlichen Betrieb sind neue hervorgegangen, die aber nicht mehr den alten Hofnamen tragen.
Die Hofstelle in Bemerode wurde nach dem Tod von Käthe Kracke im Juni 2010 Sitz der Wilhelm und Käthe Kracke Stiftung, die von den Erben ein Jahr später ins Leben gerufen wurde.