Bildungsräume für Mädchen in Poraya / Indien
Bildungsräume für Mädchen in Poraya / Indien
Projekte 2018

Bildungsräume für Mädchen in Porayar / IndienEv.-luth. Missionswerk in Niedersachsen (ELM)

„Bildungs(t)räume schenken“ · Neubau des Mädchenheims Cnanapoo Illam in Porayar / Indien

In Porayar (Bundesstaat Tamil Nadu/Indien) wird das Wohnheim für rund 200 Mädchen ersetzt, damit diese weiter zur Schule gehen können. Michael Thiel, Direktor des ELM Hermannsburg, das die Finanzierung des Projekts für seine Partner in Indien organisiert, berichtet von seinem Besuch vor Ort im Januar 2019: 

Einige Mädchen stehen Spalier, als wir mit unserem Kleinbus auf das Geländes des Hostels in Porayar fahren. Die strahlen uns an und wir werden der indischen Tradition gemäß begrüßt. 
Dr. Punitha, die Managerin des Mädchenwohnheims, berichtet mit ihrem Team über die Arbeit. Sie hebt hervor, wie lange einzelne Mitarbeiterinnen schon dort arbeiten und dass auch einige ehemalige Bewohnerinnen des Hostels nach abgeschlossenem Studium die Arbeit durch ehrenamtliche Mitarbeit unterstützen. Sie selbst arbeitet als Professorin und macht die ganze Organisation nebenamtlich. Ein großer Brocken Arbeit.

Da sind nicht nur die Begleitung des Neubaus zu stemmen, sondern auch die Umsetzung vieler neuer Regelungen, die die Regierung jetzt fordert. Schon unter der vorigen Regierung sind die zugrundeliegenden Gesetze erlassen worden, nun werden sie aber auch angewandt. Das hat erst einmal einen höheren Aufwand an Verwaltung zur Folge. Aber auch die Situation für die Mädchen verbessert sich. So ist zum Beispiel eine Aufl age, dass in dem Haus, wo die Mädchen schlafen, Toiletten vorhanden sein müssen. Das erhöht vor allem nachts die Sicherheit für die Mädchen.

Beim anschließenden Gang über das Gelände besichtigen wir die vorhandenen Räume und das neue Gebäude. Was für ein Fortschritt und Unterschied: Schöne helle Räume, in denen die Mädchen bald schlafen werden; saubere und gefl ieste WCs und Duschen; ein großer Versammlungs- und Essraum. Die Kinder sind schon ganz gespannt darauf einzuziehen.

Aber noch ist viel Arbeit zu tun. Während das Erdgeschoss schon fertig ist, steht die erste Etage noch als Rohbau da, soll aber im Juni 2019 fertiggestellt sein.

Wo wären die Mädchen, wenn sie nicht hier leben könnten und von hier zur Schule gehen? Noch haben Mädchen und Frauen nicht die gleichen Rechte und Chancen in Indien. Wir erfahren aus den Berichten, dass die Sicherheit auf dem Schulweg, die Kontinuität des Schulbesuches, manchmal auch die ausreichende Ernährung und vor allem die nötige Begleitung und Ermutigung einen eigenen Weg zu gehen, nicht immer gewährleistet ist (2018 kam Indien als gefährlichstes Land für Mädchen und Frauen auf der Welt auf Platz eins!).

Wer ein Kind rettet, rettet die ganze Welt. Ich spüre neu, wie dankbar wir sein können für alle Spenderinnen und Spender, die diese Arbeit unterstützen! 

Weitere Informationen